Floh im Ohr

Man nehme eine mysteriöse Postsendung, eine misstrauische Ehefrau, einen eifersüchtigen Gatten und einen ahnungslosen Doppelgänger, setze sie in einen herrschaftlichen Salon und ein verrufenes Etablissement und man erhält eine irrwitzige Komödie der Extraklasse.

Mit dem Boulevardstück „Floh im Ohr“ von Georges Feydeau wartete das Theater Albaching mit einer außergewöhnlichen Inszenierung auf. Nachdem eher düsteren, zeitgeschichtlichen Stoff des vergangenen Jahres setzen die Albachinger diesmal auf eine turbulente Verwechslungskomödie, bei der es dem Publikum den Atem verschlagen soll.

Die ganze Geschichte hängt an ein paar Hosenträgern. Baron Siegbert von Mohrungen hat sie offensichtlich in einem zweideutigen Hotel vergessen. Als seine Frau davon erfährt, ist die Sache klar: Ihr Mann betrügt sie. Also stellt sie ihm eine Falle: Sie diktiert ihrer Freundin Mathilde einen Brief, in dem sie ihn – als eine unbekannte Verehrerin – in besagtes Hotel bestellt.

Der Gatte, tatsächlich ein treuer Ehemann, der lediglich seine Hosenträger seinem ebenso sprachgestörten wie abenteuerlustigen Neffen geschenkt hat, glaubt an eine Verwechslung und schickt einen Stellvertreter ins Hotel. Dort wiederum trifft man auf einen unerwarteten Doppelgänger. Und damit nimmt eine der turbulentesten Verwechslungskomödien ihren Lauf. Ein Meisterwerk der Boulevard Komödie.